DIY Play/Pause Knopf für Smartphones

Ich höre Podcasts viel im Alltag und während Zugfahrten. Wenn man dann an einer Kasse steht oder eine Durchsage kommt, muss man pausieren, damit man nichts verpasst, während man abgelenkt ist oder die Stöpsel aus den Ohren nehmen muss. Mit dem iPod 4G geht das ziemlich gut, da ich dort ertasten kann, wo die Play/Pause-Taste ist und sie drücken kann, während das Gerät in meiner Jackentasche ist.

Seit einer Weile höre ich aber auch auf dem Smartphone (Nexus 5) Podcasts und dort fehlt mir diese Funktion. Wenn ich dort das In-Ear-Headset verwende, das dabei war, dann kann ich die „Anruf annehmen“ Taste als Play/Pause-Taste verwenden. Aber ich höre ungerne über In-Ear-Headsets, das klingt auch nicht besonders. Viel lieber mag ich meine Sennheiser Kopfhörer – und das sind eben nur Kopfhörer, ohne Mikrofon und Taste.

Wenn ich dann an der Kasse stehe, muss ich entweder den Stecker aus dem Telefon ziehen oder: Telefon raus, Tasche runterschieben bis das Display sichtbar wird, Power-Knopf drücken, damit der Bildschirm angeht und DANN auf „Pause“ drücken. Das gleich nochmal, wenn ich an der Kasse durch bin und wieder weiterhören möchte (den Strecker wieder reinstecken reicht da nicht).

Lösung

Weil mir das auf die Nerven ging, habe ich mir einen Adapter gebaut.

AdapterDer Stecker kommt ins Smartphone und die Kontakte Links, Rechts und Masse werden durchgeleitet an die Buchse, in die mein Sennheiser-Headset kommt. Der Aux / Mikrofon-Pin des Steckers wird im Normalfall mit einem Widerstand von ungefähr 1500 Ohm mit der Masse verbunden (weil ich nichts passendes hatte, sind da zwei Widerstände mit zusammen 1530 Ohm verbaut). Dieser Widerstand wird durch den Taster überbrückt, so dass der Aux / Mikrofon-Pin mit der Masse kurzgeschlossen wird – das ist ein Tastendruck auf Play/Pause.

Schematische ÜberlegungSo ungefähr sieht der Aufbau aus. Die Pinbelegung am 4-Pin-Stecker ist spezifisch für CTIA-Headsets, es gibt auch die OMTP-Belegung (dieser Artikel sagt etwas anderes, aber mein Nexus 5 funktioniert mit CTIA-Belegung). Wenn ihr das nachbauen wollt, dann informiert euch, welche Belegung euer Gerät hat oder noch besser: Probiert es aus.

PlatinendesignDas Ganze habe ich auf eine Platine aufgebaut, da mir die winzigen Kabel der Headsetstecker zu fragil schienen, als dass es in der Luft verlötet nicht innerhalb weniger Stunden sich abwackeln würde. Durch die Platine wird es zwar etwas größer, aber ich glaube damit wirds auch brauchbarer, wenn es länger hält.

Rechts ist meine Planung für die Platine aufgemalt (mit einem Widerstand, der zuerst zu hoch eingemalt war links unten). Aufgebaut hab ich dass auf einer Streifenplatine, die sind ziemlich praktisch. In brauchte sogar nichtmal eine Bahn unterbrechen (im Bild noch als doppelte schräge Linie eingezeichnet), da ich einfach die Bahn weiter drüber benutzen konnte.

2014-06-12 22.21.02Und so sieht das dann aus, wenns fertiggelötet ist. Am Ende muss da noch Isolierband oder irgendwas drumherum, damit die scharfen Kanten der Lötstellen nicht überall in der Jacke hängen bleiben und man sich nicht weh tut. Aber das kommt noch.

Falls ihr das nachbaut, schreibts mal mit Foto in die Kommentare, vielleicht nützt diese Anleitung ja irgendjemandem von euch. 🙂

Nachtrag – kleinere Platine

Dennis Schubert hat meine Platine nochmal optimiert und echt klein gemacht, das will ich euch hier nicht vorenthalten – also viel Spaß mit seinem Platinendesign.

Bessere Platine

Frühling zum Selberbasteln

Bastelbogen_FruehlingHeute morgen ging eine Bastelanleitung für den Frühling viral durch das Internet. Nach kurzem Nachforschen und Bilder-Reverse-Suche via Google Images konnte ich keine hochauflösende Version finden und keine Quelle ausmachen.

Zum Glück gibt es Deus Figendi, der sehr spontan zugesagt hat, mir eine Vektorversion anzufertigen. Den Worten ließ er Taten folgen und so hatte ich sehr schnell Deus Figendis Version der Bastelanleitung für den Frühling (CC-BY Deus Figendi). Enthalten ist ein SVG zum Weiterbearbeiten, ein PDF zum Ausdrucken und ein PNG zum rastermäßigen Weiterverwenden (wie z.B. hier). Vielen Dank Deus! Weiterlesen

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Bastelanleitung: Das Akkupack

Der erste Prototyp meines Akkupacks hat nochmal einige Wandlungen durchgemacht. Das erste große Problem war die Hitzeentwicklung. Anfangs hatte ich einen recht kleinen Kühlkörper am Spannungsregler montiert, der ziemlich heiß wurde. Da ich keine Lust auf schmelzende Jackentaschen und durchgebrannte Bauteile hatte, musste der anders dimensioniert werden.

Auf der Suche nach einem Kühlkörper und einiger Hilfe zum Bearbeiten und Montieren bin ich in den Hackspace „Mainframe“ in Oldenburg gegangen. An dieser Stelle ein großer Dank für die Hilfe und Unterstützung. 🙂
Damit der größere Kühlkörper Platz findet, musste ich den Spannungsregler auf die andere Seite der Platine löten. Das Entlöten von 3 Beinchen war keine einfache Angelegenheit und die Leiterbahnen haben sehr darunter gelitten.

Das zweite Problem trat dann später bei der Benutzung in der Jackentasche auf. Zuerst hatte ich die Kabel einfach so angelötet, aber es gab viele mechanische Belastung auf die Lötstellen, da ich beim Fahrradfahren die Gegenstände in meiner Jackentasche quasi „durchknete“. Daraufhin ein eine Ader abgebrochen, sehr ungünstig. Deshalb habe ich jetzt noch zwei Löcher in die Platine gebohrt und eine Zugentlastung für das Kabel gemacht – das funktioniert gut.

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Erster Prototyp vom Akku-Pack

Gestern wurde der erste Prototyp für mein Akku-Pack fertig. Die Teile haben sich noch einmal geändert, ich habe jetzt einen L 4940 V5 Spannungsregler verwendet. Der ist preiswerter als das Modell, das ich vorher ausgewählt hatte – und vor allem leicht verfügbar, da der unter anderem bei Reichelt zu haben ist. Mit 1.5A lässt der Regler genug Strom zu, dass man einen „Dedicated Charging Port“ nach USB-Spezifikation bauen kann (Battery Charging v1.2 Spec and Adopters Agreement, Kapitel 1.4.7).

2013-02-04 23.13.10 Weiterlesen

Akku-Pack für 5V-USB-Strom

Ich spiele sehr ungern auf meinem Smartphone. Das liegt nicht daran, dass ich keinen Spaß am Spielen habe, sondern ich fühle mich unwohl, wenn ich den Akku des Smartphones so stark beanspruche. Das Telefon soll für mich eine Erreichbarkeit über eine lange Zeitdauer haben – durch Spielen wird diese stark gesenkt.
Damit sind Spiele wie Ingress oder ausdauerndes Geocaching nicht mit meinem Gewissen vereinbar (obwohl es natürlich albern ist).

Als Lösung fiel mir ein, dass ich einfach für diesen Extrem-Verbrauch einen alternativen Akku bräuchte, der genau für’s Spielen angeklemmt werden kann. Also ein externes Akku-Pack, das eine USB-Buchse bietet.
Diese Akku-Packs bekommt man überall nachgeworfen. In vielen sind Li-Ion- oder Li-Poly-Akkus verbaut und man kann diese Packs über USB oder ein Netzteil laden. Das löst mein Problem aber gar nicht wirklich… denn damit habe ich einen anderen spezialisierten Akku, den ich abnutze. Weiterlesen