Am Samstag war Jazz Downtown Konstanz, ein Event, bei dem in 25 Lokalen Jazz-Bands gespielt haben – oder im weitesten Sinne Jazz-Bands. Eigentlich hab ich da gar keinen Bezug zu, aber Live-Musik ist immer eine Überlegung wert, es war auch noch für einen guten Zweck und raus aus der Bude.
Zuerst sind wir in der Spitalkellerei aufgeschlagen, haben unser Eintrittsbändchen geholt und mussten feststellen, dass es enorm voll war. Wir wollten sowieso erst mal zu eat the beat (oberes Bild), da der Schlagzeuger ein entfernter Bekannter war.
Die Schlagzeuger hatten es aber recht entspannt, vor ihnen der Bass und die Gitarre und davor der Gesang – dort ging der Soul so richtig ab.
Da wir direkt neben dem Schlagzeug standen und uns von hinten immer wieder Kellner mit „HEISS UND FETTIG“ in den Rücken rannten, sind wir dann durch das dicht gedrängte Gewusel wieder raus und weitergezogen.
Weiter gings nach einigen Stippvisiten nicht so überzeugender Bands ins Casablanca zu Le Trio For me-dable, einem Trio, bei dessen Musik man an den Abspann einer Liebeskomödie denkt oder irgendwas mit Paris oder Venedig.
Die Musik war echt gut und wir hatten mittlerweile den Verdacht, dass die Bands jeweils passend zu den Lokalen ausgesucht waren bzw. passend aufgeteilt worden sind. In so einem eher edlen Lokal wie dem Casablanca passte das Trio perfekt rein. Ebenso passte eat the beat super in den anderen Laden. Und auch die kommenden Bands würden gut in ihre jeweiligen Lokalitäten passen – und seien es die arabischen Klänge im SEDIR.
Nach dem Casablanca und dem SEDIR sind wir dann ins Café Wessenberg, in dem seeTon spielte, eine Band, die eher ruhige Musik spielte – oder auf jeden Fall welche, die komplexer und irgendwie „gehobener“, weniger mundan schien.
Besonders genial war der Schlagzeuger, der die ganze Zeit amüsiert geguckt hat und mit dem Kopf voll mitgegangen ist.
Handwerklich konnte die Truppe auf jeden Fall überzeugen, aber da wir hier auch wieder zwischen Tür und Angel standen, sind wir recht schnell weitergezogen.
Auf Empfehlung eines Freundes hin, mit dem wir ins Wessenberg sind, sind wir nochmal zurück zur Spitalkellerei – wo der Abend auch begann. Er meinte „Den Frontsänger mit dem weißen Rauschebart, das ist echt ein Original, der lebt den Blues, das musst du dir angucken“ (sinngemäß) – also sind wir los.
Die Certified Swamp Snakes haben richtig für Stimmung gesorgt. Zuerst mal: Blues, aber das fetzige Zeug. Leider waren wir ja erst zum letzten der vier Sets dort, die sie gespielt haben, aber dafür haben wir dann das Finale mitbekommen.
So eine Mundharmonika hatten wir als Kinder auch, aber irgendwas damit anfangen konnten wir nicht. Was der Frontman aber da rausgeholt hat für gefühlvolle Töne, war fesselnd.
Schließlich kam noch ein früherer Band-Kollege mit dazu, der wohl in einem vorigen Set schon mal als Gast-Sänger dabei gewesen war und sie haben zusammen Got My Mojo Working vorgetragen.
Die Swamp Snakes waren wirklich das Highlight und haben das, was ich vom Brian Setzer Orchestra an Schwung kannte rübergebracht – aber live!
Also eine unbedingte Empfehlung, auch nächstes mal wieder zum Jazz Downtown zu gehen. 🙂
» JAZZ Downtown Konstanz 2015
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