Vor ein paar Wochen habe ich mit einigen Freunden eine Fahrradtour von Köln nach Mainz gemacht. Ich vermute mal, dass dies eine typische Radstrecke in Deutschland ist … und dass man sie normalerweise andersherum, also mit der Strömung, fahren sollte. Der Gegenwind verleitete mich zumindest zu der Vermutung.
Die markantesten Eindrücke der Tour, die sich in Fotos ausdrücken lassen, habe ich hier mal verbloggt. Die Bilder geben nicht annähernd wieder, was man erlebt bzw. durchmacht, wenn man die Strecke fährt – aber geben einen Anreiz. Letztlich muss jeder die Strecke selber fahren. 😉
Wir starten in Köln, wo jemand beim Tetris nicht aufgepasst hat und die Klötze falsch herum hingestellt hat. Wie will man da einen Stein drunter schieben… ohjeohje.
Auf dem Weg an Bonn vorbei führt der offizielle Fahrradweg über diese kleine Fähre. Man hätte auch über die Autobahnbrücke nebenan fahren können… aber die Fähre war auch mal ganz lustig. Insgesamt scheint der offizielle Radwanderweg eine Mischung aus angenehmen Strecken und zumutbarem Abenteuer zu enthalten… nicht immer die einfachste oder reibungsfreiste Strecke, aber oft lohnenswert.
Am Rhein selber ist es echt schön… und man kann so weit gucken. Überall stehen kleine Schlösser und Anwesen an Hängen und auf den Bergen. Vulkangestein offenbart sich an manchen Stellen inklusive seltsamer Löcher im Fels. Immer wieder bei der Fahrt am Rhein entlang hat man das Gefühl, man befände sich in einer Modellbaulandschaft mit kleinen Zügen unter einem oder am anderen Rheinufer.
Die Gegend ist auch berühmtes Weinanbaugebiet, also musste ich auch ein wenig die lokale Flora ablichten…
An weiteren Tagen führte der Radweg wieder durch abwechslungsreiches Gelände. Mal durch einen halben Kilometer Berg, mal auf einer 2 Meter breiten Brücke 80m über ein Tal und dann wieder über plattes Land.
Sehenswürdigkeiten konnte man immer daran festmachen, dass dort Unmengen von Campingwagen drumherum geparkt sind um auch garantiert jedes Fotopanorama zu zerstören. (Unten: Loreley auf der linken Seite)
Schließlich nach 97 Kilometern an einem Tag die Zieleinfahrt nach Bingen bzw. Rüdesheim… das Wetter klärte sich wieder auf, nachdem wir eine Weile vom Regen begleitet wurden.
Die Jugendherberge in Rüdesheim ist natürlich… auf einem Weinberg. Überhaupt scheinen grundsätzlich alle Jugendherbergen auf einem möglichst hohen Berg nahe des nächsten Ortes zu liegen. Damit man als Fahrradfahrer am Endes des anstrengenden Tages sein Abendessen wohlverdient hat. Während des Hochschiebens musste ich immer wieder anhalten… natürlich nur für Fotos, mit Verschnaufen hat das nichts zu tun. O:-)
Der Blick vom Berg am Abend und am darauffolgenden Morgen waren ganz prima. Jetzt war es nicht mehr weit, nur noch 30 km bis nach Mainz.
Und da wären wir: Der Rhein in Mainz mit einem Himmel, der kurz davor noch einen Regenbogen gezeigt hat.
Es war eine großartige Fahrradtour, vielleicht hätte man die etwas besser vorher planen können – aber es gab viele tolle Wege und die Aussicht war einfach klasse. Und wir haben gelernt: Auch wenn man es ziemlich verpeilt, die Jugendherbergen sind so hilfsbereit, das ist unglaublich. Eine großartige Einrichtung, unbedingt zu empfehlen.