Innradweg: Tag 2, Zernez – Pfunds

Die heutige Tour bringt mich von Zernez bis rüber nach Österreich, nach Pfunds. Die Strecke ist mit 63 km eine gute Tagesdistanz, wie ich sie eigentlich auch versuche einzuhalten. Damit bleibt immer noch genug vom Spätnachmittag um sich in der neuen Stadt / Unterkunft einzuleben und auch was von Ort zu haben, in den man gerade gereist ist.

Von Zernez aus geht es erstmal auf guten Straßen abwärts. Wie immer ist es anfangs etwas schattig – und hier lernte ich dann, warum die Schwaben „schattig“ synonym mit „ziemlich kühl“ sagen. Im Tal auf der Schattenseite ist es wirklich ziemlich kühl.

Dann gings endlich mal rüber auf die Sonnenseite des Flusses und schon kommt die Jacke aus, da es plötzlich schön warm ist. Weiterlesen

Weitere Bilder im Beitrag:

Innradweg: Tag 1, St. Moritz – Zernez

Am ersten richtigen Tag der Radtour geht es von St. Moritz nach Zernez. Da ich an diesem Morgen schon sehr früh wach bin, gehe ich noch vor dem Frühstück wieder zurück in den Wald um den Sonnenaufgang zu fotografieren.

Die Herausforderung war es, eine Stelle im Wald zu finden, an der mir nicht die Bäume den Blick auf den Sonnenaufgang versperrten – das war schwer bis unmöglich und so irrte ich im Dämmerlicht diverse Wege entlang und wieder zurück, bis ich einen Kompromiss gefunden hatte.

Nach dem Frühstück gings dann los – heute würden 36 km gefahren, eine kleine kurze Strecke zum Eingewöhnen. Außerdem war es zuvor schwierig gewesen bezahlbare Unterkünfte in etwas gewagteren Distanzen zu finden, also hab ich mich damit abgefunden, nur wenig am ersten Tag zu fahren. Weiterlesen

Weitere Bilder im Beitrag:

Innradweg: Tag 0, St. Moritz

Ich hatte schon länger vor den Innradweg entlangzufahren – fast von Anfang an bis zum Ende. Also machte ich mich mit zwei Packtaschen, meiner Kamera und dem Fahrrad auf nach St. Moritz, wo die Tour starten sollte.

Zunächst ging es weitgehend waagerecht bis nach Chur. Dort stieg ich dann in die rhätische Bahn um, die mich nach St. Moritz und etwa 1200 m nach oben befördern sollte. Mir fiel erst im Zug auf, dass ich die Strecke fahren würde, auf der das berühmte Landwasserviadukt verbaut ist – das wollte ich sowieso mal angucken. 😀

In Vorbereitung auf die Tour hatte ich mir überlegt, was ich alles mitnehme… also über die notwendigen Dinge hinaus. Dabei habe ich mich für „zwischendurch mal Handwäsche“ entschieden um Gewicht zu sparen und total flexibel in der Länge des Trips zu sein (kein „oh, ich muss in 2 Tagen zu Hause sein, ich hab keine saubere Wäsche mehr“).

Außerdem habe ich mein Surface 3 Pro – Tablet mitgenommen und zuvor dort Ubuntu als Dual-Boot installiert, damit ich bereits unterwegs meine Fotos bearbeiten und Blogposts schreiben könnte. Wenn ich alle Fotos erst zuhause bearbeite, sitze ich vor > 1000 Fotos und werde schier erschlagen vor der „Arbeit“, die mich erwartet. Also mache ich es häppchenweise bereits abends, wenn der Körper gut ausgepowert ist und der Geist noch willig ist.

Aber zurück zum Geschehen – ich bin angekommen! Das ist der Blick vom Bahnhof in 1822 m. ü. M. auf die Berge und das Dorf St. Moritz.

Weiterlesen

Weitere Bilder im Beitrag:

Oberstaufen

Ausblick auf den TagIch bin immer auf der Suche nach Orten, die sich fotografisch lohnen und mit dem Zug von Konstanz aus erreichbar sind. Aktuell ist mir der Sinn nach Schnee und Bergen, glücklicherweise bin ich in Konstanz nicht so weit von Bergen entfernt wie in meiner alten Heimat. Trotzdem ist der Bodensee ein großes Hindernis, da viel Zeit aufgewendet werden muss, um dort drum herum zu fahren und in südlichere Gefilde zu gelangen.

Diesmal fiel die Wahl auf Oberstaufen, da es in etwa drei Stunden mit der Bahn erreichbar ist und ich eine schöne Wanderstrecke online gefunden habe. Auf der Hinfahrt hab ich im Seehas meine Mütze vergessen. Ohne Mütze auf den Berg zu laufen wäre keine gute Idee, zum Glück packten in Lindau gegen halb Zehn bereits einige Weihnachtsmarktstände ihre Ware wieder aus, so dass ich mir dort eine neue Mütze besorgen konnte. Weiter gings voll ausgerüstet an den Zielort.

Raureif FlauschesamenDas weiße oben im Bild ist kein Schnee, sondern Raureif – der fällt am Berg schon mal dramatischer aus als auf dem platten Land. Optisch hat es den gleichen Effekt, immerhin etwas. 🙂 Weiterlesen

Weitere Bilder im Beitrag:

Wandern bei Bezau

BezauGestern war Vatertag – aber vor allem war wunderbares Wetter vorausgesagt worden und im Gespräch mit Kollegen stellte sich heraus, dass ich unbedingt in den Bregenzerwald fahren und dort wandern muss. Okay. 😀

Ohne Auto erfordert eine solche Tour etwas mehr Planung, um ans Ziel zu kommen. Mit dem Zug: Konstanz -> Radolfzell -> Friedrichshafen -> Lindau -> Dornbirn. In Lindau umsteigen zu dürfen ist auch irgendwie ein Privileg. Das war eine sehr schöne Bodensee-Halbumrundung. In Dornbirn geht es dann per „Landbus“ weiter, ein System, das die Dörfer logistisch verbindet.

Der Busfahrer im ersten Bus war super – er hat mir erstmal erklärt, dass ich noch anders hätte fahren können um mir einmal Umsteigen zu sparen. Insgesamt hat er ziemlich viel erzählt und war super drauf. Man muss sich in etwa einen ergrauten Hagrid aus Harry Potter vorstellen, Lachfalten, kommt ursprünglich aus dem Riesengebirge, seit 15 Jahren in der Gegend und hatte offensichtlich Spaß dabei mit den Fahrgästen zu kommunizieren. Zwischendurch wurden Sehenswürdigkeiten angesagt, Witze zu in Kurven überholenden Motorradfahrern gemacht und allerlei lustiges Zeug. Nebenher ist er auch noch souverän und exakt pünktlich seinen Bus gefahren. Es war mir eine Freude!

Nach 4h Fahrt war ich dann in Bezau – und bald geht’s hier mit Fotos los, aber ich wollte etwas Kontext geben. Hier zuerst noch eine Übersicht der Fotos, an denen sich einigermaßen die Laufroute erkennen lässt. Links unten im Bild bin ich gestartet und habe mich den Berg in Kehren hochgearbeitet (Kartenausschnitt aus OSM).

WanderkarteIm gaaaaanz oberen Bild sieht man Bezau (jetzt scrollt ihr hoch, oder?) mit dem markanten Kirchturm und schon einem Vorgeschmack auf das kommende Panorama. Weiterlesen

Weitere Bilder im Beitrag:

Lieblingsplätze in Konstanz

Gelb Grün GelbDie Wettervorhersage war vielversprechend: Es könnte heute Abend Gewitter geben. Daher hab ich früh auf Twitter gefragt, wie so das Interesse an Sturmhimmel / Gewitterbildern wäre. Wie erwartet (blöde Frage eigentlich) gab es Resonanz – hab mich gefreut und bin losgefahren zu einer kleinen Rundtour an einige meiner Lieblingsplätze in Konstanz.

Auf dem Bild oben wurde gerade Flugfeld gemäht. Links ist das Feld gelb mit Löwenzahn – in der Mitte ist gemäht – und rechts ist es auch wieder gelb. 🙂

Weiter geht es zum Wollmatinger Ried, um mal nach den Wasservögeln zu sehen. Zwei Enten am Ufer ließen sich gar nicht stören und schliefen einfach weiter, als ich leise 2 Meter neben ihnen mich an den Strand setzte und eine Weile die Haubentaucher beobachtete.

Mahlzeit Der guckt mir mein Essen weg! HaubentaucherSo hatte ich die Haubentaucher auch noch nicht gesehen, ich habe eine ganze Weile zugeschaut und hätte sicher noch länger zugucken können, aber ich wollte weiter. Immerhin hatten sie fast bei jedem Tauchgang einen Fisch im Schnabel – sie haben’s echt drauf. Weiterlesen

Weitere Bilder im Beitrag:

Nebel im anderen Licht

LesezeitLetztens hatte ich so ein schönes Foto von Bergen hinter der Rheinbrücke, jetzt haben die Berge nochmal ein kurzes Cameo mit wunderhübschem blauen Wasser. Für diesen Beitrag habe ich die Fotos zweier Spaziergänge gemischt, damit der Stil nicht ständig so springt.

Fotografiert hab ich mit der neuen tollen Firmware 4.0 für meine Fuji X-E2 – das macht eine Menge Spaß, ist aber auch erstmal etwas ungewohnt, da das Menü und die Einblendungen komplett überarbeitetet wurden. Nach den zwei Tagen Benutzung gefällt mir die Version aber schon mal deutlich besser als die alte Version, es bedient sich schneller und es wird mehr angezeigt, was man eigentlich immer wissen wollte.

Hallo SchönlingIch bin ganz dreist über einen Zaun geklettert um auf die Wasserebene herunterzusteigen. Dieser hübsche Schwan Bootvogel machte gerade Krafttraining, denn er schwamm gegen die recht starke Strömung den Graben zwischen Innenstadt und Klosterinsel entlang. Daher hatte ich auch genug Zeit, das Objektiv zu wechseln und mich an den See zu hocken. Wie der Schwan es gewohnt ist, wenn da Menschen in Wassernähe kommen, kam er langsam angepaddelt und erwartete vermutlich, dass er gefüttert würde (hatte ich aber nicht vor). Daher hat er so schön für mich posiert, danke sehr. 🙂

AbendessenEin letztes Foto von dem Abend der ersten Tour. Es war Abendessenszeit für die Möwen, die meisten stehen brav an, aber einige können wieder nicht still sitzen und sind eindrucksvoll herumgeflogen.

Springen wir zu Heute. Obwohl in der Wettervorhersage „Sonne“ stand (Konstanzer verziehen nur müde den Mundwinkel), war natürlich in Wirklichkeit Nebel. Über dem Nebel versteckte sich die Sonne, zuerst sehr erfolgreich, später hat sie sich dann doch getraut den Nebel zu vertreiben. Aber der Reihe nach.

TurmwärterEiner hat wohl das Los gezogen und durfte auf das Schild, der Rest der Vögel trieb wieder als Vogelteppich auf dem See herum. Wo der See aufhört und der Himmel anfängt ist völlig ungewiss. Ich hatte zuerst überlegt, das Foto als Schwarzweiß zu entwickeln, aber irgendwie bin ich kein Schwarzweiß-Typ. Ich brauche immer die Farbe darin – und sei es nur so eine Schattierung wie hier.

Ist da noch was?Das Fußvolk hat die Promenade tapfer bewandert, das war schön anzuschauen. Hier wird noch gerätselt, ob die Sonne sich nun trauen wird oder eher nicht…

SonneBlick auf die Rheinbrücke und die Klosterinsel. Klar, oder? 🙂

Stadtstimmung bei NebelStändig musste ich bei diesem Foto denken „Geht mal mit den ganzen Masten da weg, das ist total hässlich!“ – aber eigentlich ist das genau die Definition von „Stadt“. Auf dem Foto sieht man Stadt-Infrastruktur im Gegenlicht vor Nebel. Wäre noch ein Ruderboot auf dem Dach eines Autos und ein Flugzeug am Himmel, hätten wir alle gängigen Transportmittel.

Im Stadtgarten haben mich ein paar Leute gefragt, ob ich ein Foto von ihnen machen könnte. Ich wollte schon meine Kamera anheben, aber da wurde mir ein iPhone in die Hand gedrückt. Nagut. 🙂

Ansonsten waren auch erstaunlich viele Touristen zu sehen, immerhin ist gerade Winter. Aber andererseits ist auch Fasnacht, das könnte eine Begründung sein.

TouristenDie Sonne hat sich dann doch geschämt, nachdem sie schon hervorgetreten war. Sie wurde ganz rot und wollte verschwinden, da habe ich – inspiriert durch mein Brücke+Berge-Bild – die Position auf die Fahrradbrücke gewechselt in der Hoffnung nochmal was mit Bergen und der Brücke zu machen, sofern das Licht mitspielt.

Dabei herausgekommen ist ein Werbefoto für Flixbus. Ich brauchte irgendwelche großen Autos auf der Brücke, da kam der Bus gerade recht. Vielleicht hätte ich auch ein paar Minuten auf den Seehas warten sollen, den mag ich als Gefährt noch viel lieber als ’nen Bus. Aber als der Seehas kam, war das Licht schon weniger und meine Kamera verpackt.

Versehentliches Flixbus WerbefotoNoch was zu dem Foto oben: Eigentlich wollte ich ja nur die Brücke und die flache Wolke auf jeden Fall drauf haben. Das hatte ich entsprechend fokussiert und dann so lange gewartet, bis genug „Action“ auf der Brücke war. Hat sich gelohnt. 🙂

Letztens habe ich in einem Youtube-Video gesehen, dass in Bezug auf Street Photography erzählt wurde, man solle „Mit der Szene arbeiten“ (Work the scene). Für mich bedeutet das, dass ich länger an einem Ort oder in einer Umgebung bleibe und verschiedene Positionen, Einstellungen und Bildausschnitte ausprobiere – und die Umgebung auch einfach beobachte. Wer oder was kommt vorbei, wie ist das Licht, passiert etwas mit dem Licht, wenn jemand oder etwas vorbeikommt… wenn man mit der aktuellen Position dadurch viel vertrauter ist, hat man eher ein Gefühl dafür, wie sich vielleicht noch ein gutes Foto machen lässt (anstatt, dass ich etwas sehe, ein Foto mache und schnell weiterlaufe).

Ich hoffe euch hat es mal wieder gefallen und mein beschreibender Text hat die Fotos sinnvoll begleitet, bis zum nächsten Mal. 🙂