Letztens hatte ich so ein schönes Foto von Bergen hinter der Rheinbrücke, jetzt haben die Berge nochmal ein kurzes Cameo mit wunderhübschem blauen Wasser. Für diesen Beitrag habe ich die Fotos zweier Spaziergänge gemischt, damit der Stil nicht ständig so springt.
Fotografiert hab ich mit der neuen tollen Firmware 4.0 für meine Fuji X-E2 – das macht eine Menge Spaß, ist aber auch erstmal etwas ungewohnt, da das Menü und die Einblendungen komplett überarbeitetet wurden. Nach den zwei Tagen Benutzung gefällt mir die Version aber schon mal deutlich besser als die alte Version, es bedient sich schneller und es wird mehr angezeigt, was man eigentlich immer wissen wollte.
Ich bin ganz dreist über einen Zaun geklettert um auf die Wasserebene herunterzusteigen. Dieser hübsche
Schwan Bootvogel machte gerade Krafttraining, denn er schwamm gegen die recht starke Strömung den Graben zwischen Innenstadt und Klosterinsel entlang. Daher hatte ich auch genug Zeit, das Objektiv zu wechseln und mich an den See zu hocken. Wie der Schwan es gewohnt ist, wenn da Menschen in Wassernähe kommen, kam er langsam angepaddelt und erwartete vermutlich, dass er gefüttert würde (hatte ich aber nicht vor). Daher hat er so schön für mich posiert, danke sehr. 🙂
Ein letztes Foto von dem Abend der ersten Tour. Es war Abendessenszeit für die Möwen, die meisten stehen brav an, aber einige können wieder nicht still sitzen und sind eindrucksvoll herumgeflogen.
Springen wir zu Heute. Obwohl in der Wettervorhersage „Sonne“ stand (Konstanzer verziehen nur müde den Mundwinkel), war natürlich in Wirklichkeit Nebel. Über dem Nebel versteckte sich die Sonne, zuerst sehr erfolgreich, später hat sie sich dann doch getraut den Nebel zu vertreiben. Aber der Reihe nach.
Einer hat wohl das Los gezogen und durfte auf das Schild, der Rest der Vögel trieb wieder als Vogelteppich auf dem See herum. Wo der See aufhört und der Himmel anfängt ist völlig ungewiss. Ich hatte zuerst überlegt, das Foto als Schwarzweiß zu entwickeln, aber irgendwie bin ich kein Schwarzweiß-Typ. Ich brauche immer die Farbe darin – und sei es nur so eine Schattierung wie hier.
Das Fußvolk hat die Promenade tapfer bewandert, das war schön anzuschauen. Hier wird noch gerätselt, ob die Sonne sich nun trauen wird oder eher nicht…
Blick auf die Rheinbrücke und die Klosterinsel. Klar, oder? 🙂
Ständig musste ich bei diesem Foto denken „Geht mal mit den ganzen Masten da weg, das ist total hässlich!“ – aber eigentlich ist das genau die Definition von „Stadt“. Auf dem Foto sieht man Stadt-Infrastruktur im Gegenlicht vor Nebel. Wäre noch ein Ruderboot auf dem Dach eines Autos und ein Flugzeug am Himmel, hätten wir alle gängigen Transportmittel.
Im Stadtgarten haben mich ein paar Leute gefragt, ob ich ein Foto von ihnen machen könnte. Ich wollte schon meine Kamera anheben, aber da wurde mir ein iPhone in die Hand gedrückt. Nagut. 🙂
Ansonsten waren auch erstaunlich viele Touristen zu sehen, immerhin ist gerade Winter. Aber andererseits ist auch Fasnacht, das könnte eine Begründung sein.
Die Sonne hat sich dann doch geschämt, nachdem sie schon hervorgetreten war. Sie wurde ganz rot und wollte verschwinden, da habe ich – inspiriert durch mein Brücke+Berge-Bild – die Position auf die Fahrradbrücke gewechselt in der Hoffnung nochmal was mit Bergen und der Brücke zu machen, sofern das Licht mitspielt.
Dabei herausgekommen ist ein Werbefoto für Flixbus. Ich brauchte irgendwelche großen Autos auf der Brücke, da kam der Bus gerade recht. Vielleicht hätte ich auch ein paar Minuten auf den Seehas warten sollen, den mag ich als Gefährt noch viel lieber als ’nen Bus. Aber als der Seehas kam, war das Licht schon weniger und meine Kamera verpackt.
Noch was zu dem Foto oben: Eigentlich wollte ich ja nur die Brücke und die flache Wolke auf jeden Fall drauf haben. Das hatte ich entsprechend fokussiert und dann so lange gewartet, bis genug „Action“ auf der Brücke war. Hat sich gelohnt. 🙂
Letztens habe ich in einem Youtube-Video gesehen, dass in Bezug auf Street Photography erzählt wurde, man solle „Mit der Szene arbeiten“ (Work the scene). Für mich bedeutet das, dass ich länger an einem Ort oder in einer Umgebung bleibe und verschiedene Positionen, Einstellungen und Bildausschnitte ausprobiere – und die Umgebung auch einfach beobachte. Wer oder was kommt vorbei, wie ist das Licht, passiert etwas mit dem Licht, wenn jemand oder etwas vorbeikommt… wenn man mit der aktuellen Position dadurch viel vertrauter ist, hat man eher ein Gefühl dafür, wie sich vielleicht noch ein gutes Foto machen lässt (anstatt, dass ich etwas sehe, ein Foto mache und schnell weiterlaufe).
Ich hoffe euch hat es mal wieder gefallen und mein beschreibender Text hat die Fotos sinnvoll begleitet, bis zum nächsten Mal. 🙂