Schlafwagen nordwärts

CNL 478Ich fahre die Strecke zu meinen Eltern schon ziemlich oft und regelmäßig. Da ich die Landschaft auf dem Weg dorthin ausreichend gut kenne, habe ich mir gedacht, ich fahre mal nachts, damit ich mir einen Tag Fahrerei sparen kann und vielleicht bereits dreiviertel ausgeschlafen dort ankomme.

An sich sind Schlafwagen eine super Idee: Man schläft einfach während der Fahrt in einem kojenartigen Bett, kommt am nächsten Morgen an und kann in den Tag durchstarten. Leider gab es einige Faktoren, die es mir unmöglich gemacht haben, im Zug zu schlafen:

  • Die Betten sind 1,80m lang. Das würde gerade so für mich reichen, allerdings brauche ich über dem Kopf immer noch etwas Platz für das Kopfkissen, da ich nur auf der unteren Kante davon schlafe.
  • Die Wagen sind schon einigermaßen gut geräuschgedämpft, aber es ist sicher eine gute Idee sich etwas für die Ohren mitzunehmen, wenn man da empfindlich ist.
  • Die Schlafwagen haben keinerlei Neigetechnik oder Lageausgleich. Der Zug muss öfter mal andere Züge vorbeilassen und bleibt deshalb öfter mal stehen, durchaus auch in Kurven. Diese sind auf Schnellfahrstrecken überhöht gebaut, so dass man beim Stillstand etwa das Gefühl hat wie auf dem Campingplatz, wenn man das Zelt mit den Füßen auf einem Hügel aufgebaut hat.
  • Wenn dann mal doch etwas schärfer gebremst werden muss, hab ich mich automatisch am ganzen Körper angespannt, da mein Körper ansonsten gut Lust hatte in Richtung Bettkante zu rollen.
  • Auf der Hinfahrt lag ich oben (waren 2-Bett-Abteile) – und oben ist der Schlitz für die Klimatisierung. Der ist zwar bei den Füßen, aber ich bin da ziemlich empfindlich, so dass dies zusätzlichen Stress ausgelöst hat, da sich die Stärke der Belüftung oder die Stromrichtung der Luft nicht einstellen ließ und ich es erdulden musste.

Aber neben den ganzen Dingen, die mich vom Schlafen abgehalten haben, gab es einige Leute die es geschafft haben zu schlafen. So deute ich jedenfalls das Schnarchen aus dem Abteil nebenan und auch mein Zimmergenosse auf der Hinfahrt hat geschlafen wie ein Stein. Daraus deute ich: Ich kann nicht in Zügen schlafen, selbst wenn es Schlafwagen sind.

Von meinen Problemen mal abgesehen war der Aufenthalt im Wagen der City Night Line klasse: Jeder Schlafwagen hatte seinen eigenen „Herbergsvater“, also eine Person, die gleichzeitig Zugbegleiter und Rezeptionist war. Mir wurde alles gut erklärt, es wurde aufgenommen, was ich zum Frühstück möchte und wann ich geweckt werden möchte. Das gute am Weckdienst: Jedes Bett kann einzeln angeklingelt werden und wenn der Zug Verspätung hat, wird auch passend mit Verspätung geweckt, so dass man trotzdem noch z.B. 20 Minuten vor Ankunft geweckt wird, wenn man dies gewünscht hat.

Also vom Service und der Grundidee: Absolut geil. Nur leider nicht für mich.

Nachts am BahnhofBild oben: Während ich 1:45h in Offenburg auf den Zug der City Night Line warten musste, rollten gefühlt alle fünf Minuten ein Güterzug vorbei. Ich konnte anhand der Signale am Bahnsteig immer schon vorher erkennen, dass ein Zug ankommen würde, das hat Spaß gemacht. 🙂 Der obige Zug hat „JET-A“ auf dem Tankwaggon stehen… ob der wohl Treibstoff für einen Flughafen bringt? 🙂

Bild unten: Kurz vor Hannover konnte ich ein wenig hinten aus dem letzten Wagen gucken. Unser fahrendes Hotel rauschte monoton die gerade Strecke in Richtung Heimat. Ich mag Züge, die keinen Steuerwagen haben – da hat man immerhin die Chance hinten raus zu schauen. 🙂

Morgens, kurz vor HannoverSoweit die Zugfahrt – nachdem ich mich dann irgendwie wieder von den Toten erhoben habe, kam ich dazu, den Garten bei meinen Eltern zu bewundern… ich liebe ihn. Ich weiß gar nicht, ob ich das früher so wertgeschätzt habe… aber irgendwie wird man immer mehr so „uncool“ wie man früher die anderen empfunden hat. Und es macht sehr viel Spaß. 🙂

Bei den Bienen ist jedenfalls ordentlich was los:

Hochbetrieb bei den Bienen Blütenpracht Weiterlesen

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Regenwald

RegenwaldAm Wochenende war Regenwetter. Da es gar nicht wieder aufhörte, hab ich mir Ronald geschnappt und bin losgelaufen in den Wald. In letzter Zeit hatte ich ziemlich viel mit den beiden Zoom-Objektiven fotografiert, jetzt brauchte mein Zeiss 32mm mal wieder etwas frische Luft.

Der Wald ist bei Regen auch sehr schön – alle Farben leuchten noch viel stärker, da sämtlicher Staub heruntergewaschen wurde und die Luft ziemlich klar ist. Da gerade Frühling ist, leuchten die Farben nochmal mehr – so habe ich an den Fotos diesmal absolut nichts nachträglich gemacht, die sind direkt so aus der Kamera gepurzelt.

Frisches BlattMan sollte mit Schuhen durch den Regenwald gehen, denen man hinterher nicht nachtrauert… Mountainbiker lassen sich anscheinend auch nicht abhalten.

MatschwegSchon fast wieder auf dem Weg nach Hause komme ich an dem Tierfriedhof vorbei, der am Rande des Waldes gelegen ist. Dort in der Hecke entdecke ich ein Überbleibsel der letzten Brutsaison (vermute ich jedenfalls). Günstige Kaltmiete, na, wie wär’s?

Verlassenes NestSchließlich wieder zurück auf den Asphaltstraßen drängt sich mir die Zivilisation wieder auf. Weggeworfener Müll ist immer doof, in diesem Fall perlten einige Tropfen sehr dekorativ über diese leere Bierdose. Prost!

Gruß nach Bremen

Naturschutzgebiete

ErntezeitEndlich ist es wieder etwas wärmer und die Natur erwacht langsam wieder, so dass eine Waldbesuch mal wieder angesagt war. Eigentlich war der Gedankengang, dass in kleinen Teichen die Wasservögel vielleicht früher mit der Brut dran sind als die Vögel, die direkt am Bodensee nisten. Aus der Überlegung habe ich mich zu einem Naturschutzgebiet aufgemacht, das ich bisher nur vom Vorbeifahren kannte.

Bis ich allerdings am Teich angelangte kam ich an einer Stelle vorbei, an der einige Bäume aus dem Wald gepflückt worden waren.

SchnittstellenEin Stück weiter konnte ich eins der riesigen Gerätschaften besichtigen, die dazu verwendet wurden. Zum Größenvergleich: Eins der Räder reichte mir bis zum Bauchnabel.

Waldmonster Ein fester HändedruckEin wenig bedrohlich fand ich das doch, unter diesem großen Greifarm hindurch zu laufen. Klar, das Gerät war aus… aber ich hab doch genug Dystopien gesehen und allein die Vorstellung, wie fragil der Mensch gegenüber diesen kräftigen hydraulischen Zylindern ist… naja. Weiterlesen

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Am Ende der Welt in Espenschied

WolkenmusterJetzt ists schon fast einen Monat her als ich mich mit einigen Leuten am Ende der Welt getroffen habe und dort ein Wochenende verbracht habe. Ende der Welt ist im Verhältnis zu meinem Alltag wohl gerechtfertigt, wenn der nächste Supermarkt 10km entfernt ist… aber die Landschaft war toll und mit den Leuten war das Wochenende sowieso großartig.

Zuerst mal haben wir es uns natürlich im Ferienhaus gemütlich gemacht, seltsame Buchtitel entdeckt und Muffins vernichtet. Mjam!

Buchtitel MuffinsBei der Landschaft mit so viel Wald da draußen… ihr könnt es raten, ich musste unbedingt in den Wald und Fotos machen. Ich mache ja so gerne Waldfotos (merkt man kaum, wenn man diesen Blog durchscrollt…). Direkt am ersten Tag gab die Nachmittagssonne noch gutes Licht.

Lichtgetaucht Hocker am Waldrand Grün und BraunSpäter ging es mit einigen der anderen Leute auf einen Waldspaziergang… ich weiß gar nicht, was sie hatten, war eigentlich eine schöne Strecke. Nagut, wir sind einen Weg gelaufen, der seit 10 Jahren nicht mehr gepflegt und befahren wurde und eher einem Gebüsch glich. Okay, dann haben wir uns entschlossen uns auf den 30 Meter höher und auf der anderen Flussseite (ohne Brücke) gelegenen Feldweg eine Böschung hochzukämpfen. Aber was gibt es gegen ein wenig Abenteuer zu sagen… 😀

Leider sieht man das alles auf den Bildern nicht, da wir damit beschäftigt waren, die 30% Steigung nicht wieder herunterzupurzeln. Der Waldboden und die Lichtverhältnisse in dem Wald haben mich da eher in den Bann gezogen… Rindenstrukturen… ihr merkt das gleich. Weiterlesen

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Regennasser Märchenwald

StumpfDer Herbst ist da. Der Herbst überzeugt durch seine gedämpften Farben, die vielen Grün-, Gelb-, Rot- und Brauntöne, mit denen sich die Bäume und der Boden darunter färben. Es gibt viel Regen und feuchte Luft, Nebel und nur manchmal ein Sonnenstrahl. In dieser Stimmung durch den Wald zu laufen hat etwas märchenhaftes … zumal ich naiverweise nicht damit gerechnet hatte, dass überall Pilzhüte hervorsprießen und besondere Details zum Wald hinzufügen.

Also nehme ich euch auf den folgenden Fotos mit auf den Spaziergang durch diese leicht düstere, etwas mysteriöse Waldwelt. 🙂

Koexistenz Trichterwald Weiterlesen

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Fahrradweg nach Friedrichshafen

Ich bin dieses Wochenende auf dem Barcamp Bodensee, von dem ich aber in einem anderen Blogbeitrag noch ein klein bisschen was schreiben kann. Heute hatte ich meine Kamera dabei (werde ich morgen nicht mehr, zu viel geschleppe, obwohl sie so klein ist) und habe auf dem Hin- und Rückweg einige Bilder gemacht:

Turm im WeinbergIn Reih und GliedAuf dem Weg von Meersburg nach Friedrichshafen sieht man irgendwann dieses Weingut mit dem Turm drauf. Es war ziemlich bedeckt… ich hab die Fotos ein wenig bunter gemacht, als es eigentlich war, weil meine Wahrnehmung in der Situation die Sträucher als leuchtender wahrgenommen hat, als sie auf den Bildern letztlich zu sehen waren.

Auf dem Rückweg wurde ich dann mit einem wunderbaren Blick auf eine (vermutlich?) Regatta oder eine Flotte von Schiffen belohnt, die schöne bunte Segel davorgespannt hatten und über wunderbar glitzerndes Meer hinwegfuhren. Einfach schön. 🙂

Bunte SegelNur wenige Fotos, mal gucken, was der morgige Tag so bringt. 🙂

Marienschlucht

Von diversen Richtungen habe ich den Tipp bekommen, dass ich mir die Marienschlucht anschauen sollte – dort könne man sicher auch tolle Fotos machen und die Schlucht wäre total schön. Also habe ich mich auf den Weg dorthin gemacht.

Zwischendurch kam ich an einem Golfplatz vorbei, der liegt direkt neben dem Parkplatz an der Schlucht. Spannend, ich kannte Golf vor allem aus Filmen und Computerspielen, hab selner noch nie auf so einem Platz gespielt. Alle Leute, die ich da gesehen habe, haben auch locker in das „Country Club“-Klischee aus amerikanischen Serien gepasst. 😉

Golf ist Seniorensport?Weiter gings zur Marienschlucht. Dort bin ich aber erstmal in die falsche Richtung gelaufen, der Weg sah so verlockend aus und ich hatte Zeit… dort habe ich dann noch ein Pärchen getroffen, die sich fragten, was das denn gegenüber des Sees für ein Dorf sei. Ich zückte mein Smartphone, er zückte sein Smartphone. Er schaut rüber. „Informatiker?“ – „Jap. Wegen des Nexus 5?“ – „Ja…“ Und dann folgte eine lockere Unterhaltung über Smartphones und so Zeugs und wir gingen ein Stück des Weges, bevor ich dann merkte, dass der Weg nicht spannender würde und ich umgedreht bin.

Einzelne Beere Stacheln BrückengeometrieAuf dem Weg gab es immer wieder mal Abschnitte, die nicht so leicht begehbar waren und daher mit Brücken ausgestattet waren. Gegen die natürlich gewachsene restliche Landschaft wirken diese Konstruktionen enorm geometrisch, dass es schon wieder beeindruckend war. 😉

Bevor es zur Marienschlucht ging, gab es noch eine Ruine zu sehen, Kargegg. Sie bestand im Prinzip auch nur aus einer Mauer, von daher wenig spektakulär. Trotzdem nett. Weiterlesen

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