Was glühst du mich an?

SonnenaufgangGuten Morgen! 🙂

Fujifilm X20 – Geänderte RAWmenbedingungen

Jetzt ist sie da, die Fujifilm X20 – seit vielen Jahren habe ich mal wieder eine aktuelle Kamera, und zwar eine, die sich anschickt einiges von dem zu können, was sonst hochklassige Systemkameras leisten möchten. Sie ist ein seltsames Hybrid zwischen Kompaktkamera und Fotogefühl wie bei einer Spiegelreflex-Kamera (nicht lachen!).

Sobald ich sie hatte musste ich erstmal ein paar Testbilder damit machen. Ich müsste mal wieder Staub wischen… aber der S/W-Modus funktioniert.

Blaugrüne Algen in S/W mit Staub

Das Zoomen mit dem Zoomring am Objektiv gibt wirklich das Gefühl der Kontrolle über den Bildausschnitt, den ich von der K200D kannte und auf den ich mich so gefreut habe. Die Brennweite, die das fest verbaute Objektiv bietet, deckt nach einem ersten Test alles ab, was ich so brauche, wenn ich im Alltag unterwegs bin und das aufnehmen will, was mich umgibt.

Der optische Sucher ist erstmal etwas ungewohnt und gewöhnungsbedürftig. Die Schrift, die über das Bild gelegt wird, ist nicht sonderlich gut zu erkennen, aber Symbole bzw. die Markierung, wenn die Kamera erfolgreich scharfgestellt hat, sind ganz brauchbar.
Was mich erstaunt, verwirrt – aber auch freut: Die Kamera ist unglaublich leise. So leise, dass ich gar nicht mitbekomme, wenn ich ein Foto mache und gleichzeitig durch den Sucher schaue – obwohl mein Kopf direkt an der Kamera ist dabei. Zum Glück kann man Auslösetöne einstellen (bin ich eigentlich kein Freund von), die geben dann das Zufriedenheitsgefühl, wenn man abdrückt und merkt, man hat gerade ein Foto gemacht und das auch hört.

Pusteblume

Die beiden Bilder in diesem Beitrag sind direkt mit den Standardeinstellungen der Kamera gemacht und von der Kamera ins JPG entwickelt worden, ohne dass ich (bis auf Zuschnitt) etwas daran gemacht habe. Sie liefert also ziemlich gute JPGs, an denen im Normalfall nicht viel Änderungsbedarf besteht, außer man versucht einen Eindruck nachzuempfinden, der aber zu „optimal“ aufgenommen wurde.

Pusteblume 100% crop

Oben sieht man den 100% Crop von dem Bild, die 4000×3000 Pixel sind wirklich enorm… und auch bis in den letzten Pixel scharf bei ISO 100.

Das RAW-Format der Kamera stellte mich vor Probleme. Für die Pentax K200D habe ich Darktable als Entwicklungsprogramm für die RAWs genutzt – ein tolles Programm, mit dem ich jetzt schon ziemlich gut umgehen konnte. Leider unterstützt das Programm den Sensor der X20 nicht und die Entwickler haben auch nicht vor, das nachzurüsten. Sehr ärgerlich und schade.
Davon abgesehen weiß ich gerade kein gutes Entwicklungsprogramm für Linux, das mit der X20 umgehen kann – falls ihr was wisst, schreibt es in die Kommentare.

Meine aktuelle Lösung sieht vor, dass ich in einer virtuellen Maschine Windows betreibe und dort die mitgelieferte Silkypix-Version mit dem X20-Treiber benutze um RAWs zu konvertieren, sollte es nötig sein. Das ist so umständlich, dass es mir schon fast die Lust nimmt, das zu tun… zumal ich Silkypix im Vergleich zu Darktable unübersichtlich und langsam in der Verarbeitung finde. Vielleicht schaffe ich es auch, Silkypix über Wine direkt auf meinem Linux zu starten, der Installationsassistent hat es bisher nicht geschafft, das Programm zu installieren.

Der Trost für die RAW-Probleme ist, dass die JPGs so gut sind, dass ich im Gefühl habe, dass ich meistens ohne Nachentwicklung direkt mit denen weiterarbeiten kann. Insgesamt eine schöne Kamera und entgegen einiger Reviews passt sie problemlos in meine Jackentasche. Und in Frauenhandtaschen würde sie auch sehr gut passen. 🙂