Zielgruppenvergrämung leicht gemacht

In den letzten Tagen gab es einige Nachrichten, die nicht so erfreulich waren, wenn man Google-Produkte benutzt. Google Reader wird abgeschaltet und sehr viele Leute im Internet sind frustriert darüber.
Vor einigen Jahren hat sich Twitter von den Entwicklern abgewandt und angefangen, ihre Schnittstellen zu schließen bzw. einzuschränken. Auch darüber sind viele Leute nicht glücklich und versuchen mit App.net eine Alternative aufzubauen, für die man bezahlt statt Werbung zu sehen (bzw. nicht, wenn man Adblocker verwendet).

Das sind Beispiele dafür, wie man die Zielgruppe der early-Adopter, der Bastler und Tüftler, der Hacker, der Leute, die sich für eine Sache so begeistern können, dass sie freiwillig Zeit da reinstecken und anderen Leuten davon vorschwärmen, nicht versteht.
Mit der Playstation3 und dem anfangs verfügbaren Linux-Modus wurde diese Zielgruppe gezielt davon abgehalten, schlimme Dinge mit der Playstation zu machen, da durch den Modus vieles bereits möglich war. Das war geschickt und hat die Playstation3 lange davor bewahrt, geknackt und unlizensierte Kopien abspielen zu können.

Die Faustregel lautet also: Schaffe ein tolles Produkt und mache offene Schnittstellen dran, damit Leute mit viel Energie und Visionen darauf aufbauen und tolle Anwendungszwecke entwickeln können, die das eigentliche Produkt noch besser macht. Erlaube Wildwuchs, die Kreativität muss raus und die Community wird es dir danken. Weiterlesen

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Die Meldegesetzänderung

Aktuell wird ja so viel über die Meldegesetzänderung geredet, da dachte ich, ich versuche mich mal daran, auszudrücken, wie mir das so vorkommt… Vor allem, wie sich alle, auch die EU-Kommission, auf die Sache stürzen. Als wäre das der Moment, den man nutzen müsste, um noch mal so richtig zu glänzen.

Was weiß man über seine Daten im Netz?

Eine Beobachtung, die ich gerade letztens gemacht habe, muss ich irgendwie loswerden. Es geht um Google und den Datenschutz bzw. was die eigentlich mit unseren Daten anfangen (wie soll es auch anders sein…).

Datensparsamkeit finde ich wichtig und ich werde leicht misstrauisch, wenn irgendwo von mir Daten verlangt werden, die ich für den Nutzungszweck, den ich da raus ziehen möchte, nicht nötig sind. Das resultiert dann darin, dass ich den Dienst entweder nicht nutze oder Phantasiedaten angebe.

Vor einer Weile hatte ich mal einen längeren Artikel verlinkt gehabt, der zu erklären versucht hat, was Google mit unseren Daten macht. Ich fand den Artikel relativ nachvollziehbar und letztenslich kam ich zu dem Schluss, dass beide Parteien davon profitieren, sowohl Google (die Werbung besser targeten können) als auch der Nutzer (für den die Dienste nach seinen Wünschen optimiert werden bzw. einige Features durch die Benutzung der Dienste selbst immer besser werden).

Der lästige Nebeneffekt ist eben, dass man nicht weiß, ob die Daten nur als Basis für die Verbesserung von Algorithmen verwendet werden oder ob mit den Rohdaten selber irgendwelcher Schindluder getrieben wird. Letztendlich wird keine Firma einen ausreichend tiefen Einblick in ihre Datenverarbeitung geben, durch den man ausschließen könnte, dass nicht doch irgendwas mit den Daten gemacht wird, was den durchschnittlichen Aluhut in Angst erstarren lassen würde.

An dieser Stelle setzt eigentlich das Vertrauen an. Glaube ich, dass sich so ein Unternehmen es nicht erlauben kann, Daten zu veruntreuen oder auf (vom Nutzer) unerwünschte Art und Weise zu verarbeiten? Dieser glaube schwankt bei mir von Monat zu Monat, stark abhängig von dem, was gerade wieder in den News kursiert und welche Blogartikel an mir vorbei ziehen.

Und jetzt: Flamme an! 😀